Bericht und Fotos III

An den Stationen 4 - 6 bekamen dann Abraham und Jenny Levi (Schlossstraße), David, Jenny und Friedel Nußbaum (Ringsraße) sowie Jeanette Wohl (Oberste Straße) jeweils ihren Gedenkstein. Die biografischen Texte lasen Pascal Baumgart, Sophia Steube, Milena Merz und Cora Schäfer. Eine echte Bereicherung war der Vortrag der früheren Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Fulda, Frau Linde Weiland. Ausdrucksvoll sang sie in hebräischer Sprache am ehemaligen Haus der Familie Nußbaum den 23. Psalm, den Psalm Davids: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln ..." Auch die persönlichen Worte von Kurt Pirkl, dessen Familie nach der Flucht aus dem Osten eine Wohnung im Haus Nußbaum zugewiesen bekam, beeindruckten.

Die letzte Station lag ein wenig abseits, am Ostbahnhof 8. Ein größerer Teil der Teilnehmer hatte sich schon früher entfernt. Zum Gedächtnis der in Hadamar ermordeten Vera Oeste verlas Liana Weissgerber einen biografischen Text. Mitglieder der "Initiative Stolpersteine" wiesen auf die Verbrechen der NS-Euthanasie hin und betonten die Bedeutung des Gedenkens und Erinnerns an alle Opfer mit der bis heute gültigen jüdischen Weisheit aus dem 18. Jahrhundert:

"Das Vergessenwollen verlängert das Exil -

das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung."

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