Die Fuldaer "Omas gegen Rechts" bringen Burghauner Stolpersteine wieder auf Hochglanz

Holocausgedenktag am 27. Januar 2020

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz – Birkenau durch die Rote Armee befreit.

„Zu spät für zu viele Menschenleben. Heute können wir den Opfern des Holocaust nur noch gedenken, den Überlebenden Respekt entgegenbringen und versprechen, dass wir unser Möglichstes tun, dass es nie wieder so weit kommt. Demnigs Stolpersteine erhalten im Alltag das Andenken an ganz normale Menschen, Menschen wie du und ich.  - Toleranz, das Akzeptieren unserer Verschiedenheiten ohne Angst, Hass oder Missgunst sind die Voraussetzung für eine bessere Zukunft  in Europa und überall in der Welt.“

 

Mit diesen Worten rief „Pulse of Europe“ auf facebook zum europaweiten Putzen von Stolpersteinen auf – 75000 hat der Künstler Gunther Demnig mittlerweile verlegt.

Zahlreiche Menschen sind dem Aufruf gefolgt, am 27. Januar, dem Holocaustgedenktag, die Namen der Holocaustopfer, die auf vielen der kleinen Gedenksteine im Straßenpflaster zahlreicher Orte kaum noch lesbar sind, wieder sichtbar zu machen.

 

So kann man nun auch die 50 Stolpersteine in den Straßen von Burghaun von Weitem glänzen sehen. - Dankenswerterweise hatten die Fuldaer „Omas gegen Rechts“ die Initiative ergriffen und eine kleine Burghauner Putztruppe vor Ort tatkräftig mit allerlei Putzmitteln und unter Einsatz ihrer Zeit und Kraft unterstützt.

Osthessen News berichtet:

Omas Gegen Rechts bringen Stolpersteine auf Hochglanz

 

Die Fuldaer Zeitung berichtet:

Zum Holocaust-Gedenktag

 

OMAS GEGEN RECHTS in Deutschland wurde am 27. Januar 2018 auf Facebook gegründet. Die Fuldaer Ortsgruppe, der aber auch Opas angehören, besteht seit 31. Oktober 2019. In ihrem Grunsatzpapier heißt es unter anderem:

 

OMAS GEGEN RECHTS „ist eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will. Mit augenfälliger Symbolik erheben ältere Frauen, sogenannte OMAS, ihre Stimme zu den gefährlichen Problemen und Fragestellungen der heutigen Zeit. Willkommen sind aber auch OPAS, Kinder, Enkelkinder, Freund*innen.

Es geht um die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen Europa, um den Einsatz für die gleichen Rechte aller in Deutschland lebenden Frauen, Männer und Kinder, um die sozialen Standards, die von Eltern und Großeltern zum Teil bitter erkämpft wurden, um den Respekt und die Achtung gegenüber anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unabhängig von ihrer Religion und ethnischer Zugehörigkeit u.v.m….

Dabei müssen die bedrohlichen Entwicklungen wie Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus erkannt, benannt und im Konkreten auch der politische Widerstand und die Bewusstseinsbildung organisiert werden.

Wir haben keine kleinen Kinder (mehr), wir müssen nicht mehr hart in Jobs arbeiten, wir haben mehr Zeit, uns politisch zu engagieren und gerade jetzt scheint es notwendig zu sein, einen Beitrag zu leisten. Es geht hier auch um Ermutigung, Vernetzung und Sichtbar-Machen: ALT SEIN HEISST NICHT STUMM SEIN!“

 

In diesem Sinne haben sich die Fuldaer Omas und Opas gegen Rechts zusammen mit einigen Burghaunerinnen und Burghaunern engagiert, da es in Fulda bisher keine derartigen Gedenksteine in den Straßen gibt. Ihr Wunsch war es, mitzuhelfen, dass die Erinnerung an die von den Nazis verfolgten und getöteten Bürgerinnen und Bürger -wo auch immer- wach gehalten wird. 

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