Zeitzeuge Willy Becker
Willy Becker, der bis 1933 Bürgermeister in Burghaun war und die Familie Strauß gut kannte, gab am 4.2.1956 im Rahmen der "Wiedergutmachung" zu Protokoll:
... Da er Jude war, wurde die Ausübung seines Gewerbes ihm nach 1933 erschwerlicher. 1934 wurde er mit anderen Juden auf dem Viehmarkt in Fulda verjagt und boykottiert. Seit 1935 war er völlig ohne Geschäft und Gewerbe. (1)
Seit dieser Zeit lebte seine Familie unter sehr dürftigen Verhältnissen. Sie veräußerten einen Teil ihrer Werte unter der Hand, unterstützten sich durch Zuwendungen aus Freundeskreisen. Wir haben oft menschlich geholfen.
Bei den Unruhen 1938 wurde er aus der Wohnung gesetzt, seine Möbel wurden vom Finanzamt Fulda beschlagnahmt und verwertet... (2)
(1) Die Zerschlagung des jüdischen Viehmarktes in Fulda geschah am 11. Juli 1935. Den Viehhändlern wurden die Gewerbescheine abgenommen und der Markt geschlossen.
(2) Mit den "Unruhen 1938" kann Becker nur die Ereignisse des Novemberpogroms gemeint haben!